Ich bin ein Leiharbeiter. Mein Chef schickt mich zum Kunden, für den ich dann arbeite. Das ist ganz praktisch gewesen, weil ich mich nicht wirklich um einen Job kümmern musste, sondern - wer wartet wird belohnt - der Job so quasi von alleine kommt. Deswegen kann ich nicht verstehen, warum es Langzeitarbeitlose gibt, denn auf dem Papier habe ich ja auch nichts gelernt, nur ein bisschen rumstudiert.

Jetzt begab es sich, dass der Kunde ein bisschen mit seinen Lieferterminen ins Hintertreffen geraten ist und seine Kunden wiederum bereits nach Alternativen suchen. Er fordert also flexible Arbeitszeiten ein - neben den Festangestellten auch von den Leiharbeitern. Bei guter Motivation ist das kein Problem. Andererseits drückt er den Leiharbeitern sein unverhohlenes Misstrauen aus, indem er meinen Chef beauftragt von mir meinen Auszug aus dem Bundeszentralregister zu verlangen.

Ehrlich gesagt hängt mir die Penetranz, mit der einerseits die Mehrarbeit und der Verzicht auf die freien Samstag oder eine freie 53.ste Kalenderwoche verlangt wird und andererseits mir klar gemacht wird "Ich bin ein Gemieteter und gehöre nicht dazu" zum Halse raus.
Ich habe im Grunde keinen Bock mehr dahin zu fahren.