Ich habe es getan. Vor eineinviertel Jahren stand ich vor dem nichts, oder dachte dies zu tun. In meiner Panik nahm ich einen Job als Zeitarbeiter an. Da ich für meinen Arbeitgeber keine verwendbare Qualifikation vorweisen konnte erstmal zum Kleinlohn.
Nach zwei Tagen harter Maloche in einem Versandlager für Metallprofile kam ich in eine Elektrobude.

Sitzende Tätigkeit, löten, umbauen, basteln, frickeln und muckeln. War ja schon mal eine Steigerung. Leider sitze ich immer noch da. Die Situation ändert sich nicht - ich habe kaum Zeit mich um einen anderen Job zu bemühen, da ich abends (1,25h hin + 7,5h+ 1,25h her) total k.o. bin für besagten Kleinlohn - der netto in ganz 2004 in keinem Monat vierstellig war. Dafür darf ich mein Monatsticket, immerhin 100 Euro jeden Monat selbst tragen, um zur Arbeit zu gelangen.

Da ich meinen Lohn jeweils im Nachhinein bekomme, muss ich ab Juli nur zwei Monate überbrücken - also etwa 1200 Euro aufbringen. Das ist nun mal so, wenn selbst kündigt bekommt man nichts - wenn man es nicht tut bekommt man keine Umschulung und keine Qualifikationsmaßnahme. Man ist also auf der jetzigen Stelle festgeklebt. Ein Leben als Produktionshelfer? Eher weniger.
Als ich den Entschluss fasste, war mir kotzübel. Ich konnte zwei Nächte gar nicht schlafen und warmes Essen war auch unmöglich. Am schlimmsten war der Tag nach dem Einwurf der Kündigung beim Arbeitgeber. Der hatte aber bislang gar nicht reagiert - morgen geh ich zur Arbeitsagentur - der Pflicht wegen.

Falk

Scheisse. Ich drücke die Daumen und bewundere deinen Mut.